Das Hinterteil der Schwalbe wird langsam roter und verschlingt gleich mehrere Dosen Farbe. Drei um genau zu sein. Die erste verleiht eine gleichmäßig rote Schicht. Dann wird der Panzer jeweils auf die Seite gelegt und ein zweites Mal satt lackiert.
Am Vormittag ist Zeit für die Begutachtung: keine Läufer, gutes Spritzbild! Mit dem angearbeiteten 600er Papier kann man nun die Unebenheiten des Spritzbilds schön egalisieren. Es ergibt sich eine matt glänzende Oberfläche. Anschließend kommt Politur zum Einsatz. Schweißtreibend!
Insgesamt ging das schneller als gedacht. An das Hinterteil kann nun Rücklicht, Gepäckträger und Verkabelung montiert werden.
Simsonschrauber
Diese Seite ist das Kompendium des Mopedwahnsinns. Das Simmileaks für Fahrzeuge aus Suhl. Für diejenigen, die bei Schwalben nicht an Fussball denken.
Tag 13: Elektrik und Start-up
Nach soviel elender Lackschleiferei braucht es Belohnung in Form eines zweitaktenden Lebenszeichens. Was ja fehlt ist die korrekte Verdrahtung, eine montierte Zündspule, ein grob voreingestellter Vergaser und etwas Sprit. Sollte ja eigentlich klappen: der Tank ist sauber und neu, der Vergaser gereinigt, und ein paar Drähte sind auch richtig angeschlossen.
Die "Isolator" Kerze produziert auch einen ansehnlichen Funken - aber: denkste! Das Biest springt nicht an. Außerdem läuft zuwenig Sprit in den Vergaser und er läuft auch noch, wenn der Benzinhahn zu ist. Da komme ich also doch noch ans Schrauben: die Vierlochscheibe des Benzinhahns, brandneu und billigstes Elastomer, hat nach ein paarmal öffnen und Schließen schon aufgegeben.
Der Vergaser verweigert zunächst die Spritaufnahme, um dann randvoll zu laufen. Trotz halbwegs korrekt eingestelltem Schwimmerstand. Nach ein paar Versuchen mit Test-Schwimmergehäuse stimmt der Schwimmerstand wieder. Der Elan, mit dem der Sprit ankommt, ist jedoch seehr verhalten.
Immerhin wird jetzt nach etlichen Kick-Versuchen die Kerze wenigstens nass. Na, immerhin. Jetzt etwas Geduld. Warten. Und nach ein paar beherzten Tritten läuft das Ding. Und zwar gleich stabil und rund.
Die "Isolator" Kerze produziert auch einen ansehnlichen Funken - aber: denkste! Das Biest springt nicht an. Außerdem läuft zuwenig Sprit in den Vergaser und er läuft auch noch, wenn der Benzinhahn zu ist. Da komme ich also doch noch ans Schrauben: die Vierlochscheibe des Benzinhahns, brandneu und billigstes Elastomer, hat nach ein paarmal öffnen und Schließen schon aufgegeben.
Der Vergaser verweigert zunächst die Spritaufnahme, um dann randvoll zu laufen. Trotz halbwegs korrekt eingestelltem Schwimmerstand. Nach ein paar Versuchen mit Test-Schwimmergehäuse stimmt der Schwimmerstand wieder. Der Elan, mit dem der Sprit ankommt, ist jedoch seehr verhalten.
Immerhin wird jetzt nach etlichen Kick-Versuchen die Kerze wenigstens nass. Na, immerhin. Jetzt etwas Geduld. Warten. Und nach ein paar beherzten Tritten läuft das Ding. Und zwar gleich stabil und rund.
Tag 12: Noch mehr Farbe
Mittlerweile sind Maske, Tunnel, Knieblech und Panzer in den verschiedensten Stadien der Lackierung. Vor allem das Knieblech braucht noch eine satte Grundierung, um die Reparaturstellen gut zu überecken.
Die Frontmaske ist mittlerweile mit einer zweiten Deckschicht (ja - und auch mit Rotznasen) versehen. Dann geht es los: mit feinen Schleifpapier Spritzbild und Läufer glätten.
Anschließend grobe Politur und viel Ärmelschmalz. Das geht soweit ganz
gut uind man bekommt einen satten Glanz.
Der Tunnel ist jetzt auch reif für die zweite Schicht Feuerrot. Hier sollen die Kanten nicht zu wenig Farbe abbekommen, damit man beim Öffnen nicht gleich schon die ersten Macken in die Mühe haut.
Nach soviel Schleiferei kommt einem der Panzer mit seinen kleinen Macken so groß vor wie das Deck eines Flugzeugträgers. Schleifen, grundieren, schleifen, grundieren. Es nimmt kein Ende.

Der Tunnel ist jetzt auch reif für die zweite Schicht Feuerrot. Hier sollen die Kanten nicht zu wenig Farbe abbekommen, damit man beim Öffnen nicht gleich schon die ersten Macken in die Mühe haut.
Nach soviel Schleiferei kommt einem der Panzer mit seinen kleinen Macken so groß vor wie das Deck eines Flugzeugträgers. Schleifen, grundieren, schleifen, grundieren. Es nimmt kein Ende.
Tag 11: Lackieren mit Vorarbeiten
Nach der Aktion mit dem Knieblech bekommt das erst mal den ersten Schliff über den aufgezogenen Spachtel. Das ist noch nicht so glatt und wird auch nicht wieder perfekt werden.
Frontmaske und Tunnel sind hingegen nach einem faulen Zwischenschliff fällig für die erste rote Lackschicht. Gerade bei der Frontmaske mit den vielen Falzen ist es ein kleines Kunststück eine Lackierung ohne Rotznasen hinzubekommen. Mir gelingt es jedenfalls nicht. Es gibt ja Schleifpapier.
Das einzige unangetastete Teil der Schwalbe ist jetzt noch der "Panzer". Auch hier gibt's kleinere Dellen und Rost. Und viel Fläche und Sicken. Also schleifen, schleifen, schleifen. Das nimmt ja kein Ende.
Frontmaske und Tunnel sind hingegen nach einem faulen Zwischenschliff fällig für die erste rote Lackschicht. Gerade bei der Frontmaske mit den vielen Falzen ist es ein kleines Kunststück eine Lackierung ohne Rotznasen hinzubekommen. Mir gelingt es jedenfalls nicht. Es gibt ja Schleifpapier.
Das einzige unangetastete Teil der Schwalbe ist jetzt noch der "Panzer". Auch hier gibt's kleinere Dellen und Rost. Und viel Fläche und Sicken. Also schleifen, schleifen, schleifen. Das nimmt ja kein Ende.
Tag 10: Knieblech
Das Knieblech hat Rost und Dellen und Kratzer. Vor allem an der Aufnahme der Trittbretter ist das sonst so dicke Schwalbenblech dünn geworden und es gammelt tüchtig an den Aufnahmen. Schweißen geht hier nicht, denn das dünne Bleck würde wohl wegbrennen. Außerdem ist die Nacharbeit in der Falz nicht so einfach hinzubekommen.
Sturzdellen links und rechts machen auch Sorgen: einfach zuspachteln geht nicht, denn das Knieblech ist ja von beiden Seiten sichtbar. Also ausbeulen so gut es geht. Die hohe Blechdicke (0,75mm) verlangt schon mal nach beherzten Schlägen damit sich was tut.
Und jetzt? Da das Löten des Tanks eigentlich ganz gut geklappt hat, habe mal Verzinnen ausprobiert. Das verleiht gute Stabilität und lässt sich gut nachbearbeiten (auf jeden Fall besser als Schweißpunkte). Mit viel Geduld schmilzt sowohl die Verzinnungspaste als auch das Karosseriezinn mit dem Heißluftföhn.
Damit das aber klappt, muss die Geschichte absolut rostfrei sein. Da muss man denn ggf auch mal den Sandstrahler draufhalten. Da meine Sandstrahlkiste für ein ganzes Knieblech zu klein ist, blieb der Deckel dabei offen - schöne Sauerei.
Nach dem Verzinnen sieht eigentlich schon alles wieder halbwegs glatt aus. Eine dünne Schicht Ziehspachtel bzw. Spritzspachtel bleibt dennoch erforderlich.
Sturzdellen links und rechts machen auch Sorgen: einfach zuspachteln geht nicht, denn das Knieblech ist ja von beiden Seiten sichtbar. Also ausbeulen so gut es geht. Die hohe Blechdicke (0,75mm) verlangt schon mal nach beherzten Schlägen damit sich was tut.
Und jetzt? Da das Löten des Tanks eigentlich ganz gut geklappt hat, habe mal Verzinnen ausprobiert. Das verleiht gute Stabilität und lässt sich gut nachbearbeiten (auf jeden Fall besser als Schweißpunkte). Mit viel Geduld schmilzt sowohl die Verzinnungspaste als auch das Karosseriezinn mit dem Heißluftföhn.
Damit das aber klappt, muss die Geschichte absolut rostfrei sein. Da muss man denn ggf auch mal den Sandstrahler draufhalten. Da meine Sandstrahlkiste für ein ganzes Knieblech zu klein ist, blieb der Deckel dabei offen - schöne Sauerei.
Nach dem Verzinnen sieht eigentlich schon alles wieder halbwegs glatt aus. Eine dünne Schicht Ziehspachtel bzw. Spritzspachtel bleibt dennoch erforderlich.
Tag 9: Montage
Heute ist es soweit: die schwalbe soll wieder auf ihre Räder. Die sind ja mittlerweile wieder neu bereift (Heidenau K36) und beschlaucht.
Größter Knackpunkt bei diesem Vorhaben: der Kotflügel muss vor der Montage des Vorderbaus fertig lackiert sein. Also startet der Tag damit, der zweiten roten Lackschicht mit der Sprühdose ein ordentliches Finish zu verleihen. Feines Nassschleifpapier und Polierpaste lassen das Spritzbild nach und nach verschwinden und es glänzt wie bei einer "richtigen" Lackierung.
Damit geht der Vorderbau wieder zusammen und mit neuem Lenkungslager in den Rahmen. Lenker und Reifen montiert - und es sieht jetzt fast wieder so aus wie ein Moped. Es folgt die Montage von Armaturen, Griffen und Schaltern am Lenker. Darunter auch der unsägliche Gaszug- Mechanismus der Schwalbe. Mit Schlüsselfeile und Fett wird das Ding endlich leichtgängig. Züge und Kabel kann man jetzt auch schon verlegen und als Belohnung schon mal alle Kommandos des Schwalbenpiloten ausprobieren.
Größter Knackpunkt bei diesem Vorhaben: der Kotflügel muss vor der Montage des Vorderbaus fertig lackiert sein. Also startet der Tag damit, der zweiten roten Lackschicht mit der Sprühdose ein ordentliches Finish zu verleihen. Feines Nassschleifpapier und Polierpaste lassen das Spritzbild nach und nach verschwinden und es glänzt wie bei einer "richtigen" Lackierung.
Damit geht der Vorderbau wieder zusammen und mit neuem Lenkungslager in den Rahmen. Lenker und Reifen montiert - und es sieht jetzt fast wieder so aus wie ein Moped. Es folgt die Montage von Armaturen, Griffen und Schaltern am Lenker. Darunter auch der unsägliche Gaszug- Mechanismus der Schwalbe. Mit Schlüsselfeile und Fett wird das Ding endlich leichtgängig. Züge und Kabel kann man jetzt auch schon verlegen und als Belohnung schon mal alle Kommandos des Schwalbenpiloten ausprobieren.
Tag 8: Lack Intermezzo
Der Kotlügel bekommt erst mal seinen Zwischenschliff für eine satte zweite Deckschicht mit der Dose.
Als nächstes sind Tunnel und Frontmaske dran. Beide Teile sind eigentlich unversehrt. Die Unart, seinen Schlüsselbund rund um den Zündschalter scheppern zu lassen, verlangt nach zusätzlichem Schleifpapiereinsatz und Füllgrund. Rost und Dellen gibt's sonst nicht.
Wenn man den Tunnel richtig lackieren möchte, müssen die unteren Gummis und Leisten ab. Dazu muss man die Nieten exekutieren, die die Leisten halten (geht am besten mit dem Karosseriemeißel). Dann auch hier: schleifen und grundieren.
Als nächstes sind Tunnel und Frontmaske dran. Beide Teile sind eigentlich unversehrt. Die Unart, seinen Schlüsselbund rund um den Zündschalter scheppern zu lassen, verlangt nach zusätzlichem Schleifpapiereinsatz und Füllgrund. Rost und Dellen gibt's sonst nicht.
Wenn man den Tunnel richtig lackieren möchte, müssen die unteren Gummis und Leisten ab. Dazu muss man die Nieten exekutieren, die die Leisten halten (geht am besten mit dem Karosseriemeißel). Dann auch hier: schleifen und grundieren.
Tag 7: Zündung und Vergaser
So langsam wird die Technik wieder komplett. Die Grundplatte hatte wohl erst kürzlich einen neuen Unterbrecher bekommen und daher blieb es bei Zündung einstellen. Kerze und Kerzenstecker waren auch relativ jung und von Bosch. Da hat wohl jemand versucht, das schlechte Anspringen zu kurieren. Eigentlich ein guter Ansatz. Der Grund lag wahrscheinlich ein paar Zentimeter weiter oben: aus der Zündspule kamen aus dem Zündkabelanschluss ein häuflein Rost und Grünspan - so gibt das nix. immerhin: die Zündspule war rettbar, ein paar Millimeter Anschlussstift hat der Gilb noch übrig gelassen.
Der Vergaser zeigte Spuren von Gewalteinwirkung: Schwimmer ohne Anschlag nach oben und unten, Leerlaufeinstellschraube und Düsennadel verbogen. Das ganze also zerlegen, reinigen, auswechseln, einstellen. Vom Original-Benzinhahn war auch nicht mehr viel übrig. Allerdings gibt es hier ja alle Einzelteile als Ersatzteil.
Nach dieser wohltuenden feinmechanischen Pause vom Drahtbürsten und Putzlappen-Einsatz werden noch Entscheidungen getroffen: die Schwalbe wird rot! Dazu wird probehalber schon mal eine Schicht auf den Kotflügel gesprüht. Sieht gut aus.
Der Vergaser zeigte Spuren von Gewalteinwirkung: Schwimmer ohne Anschlag nach oben und unten, Leerlaufeinstellschraube und Düsennadel verbogen. Das ganze also zerlegen, reinigen, auswechseln, einstellen. Vom Original-Benzinhahn war auch nicht mehr viel übrig. Allerdings gibt es hier ja alle Einzelteile als Ersatzteil.
Nach dieser wohltuenden feinmechanischen Pause vom Drahtbürsten und Putzlappen-Einsatz werden noch Entscheidungen getroffen: die Schwalbe wird rot! Dazu wird probehalber schon mal eine Schicht auf den Kotflügel gesprüht. Sieht gut aus.
Tag 6: Motor
Der Zylinder zeigte sich riefenfrei und war auch noch ein Zylinder und kein einschaliger Hyperboloid. Der Kolben war vom Durchmesser her auch noch gut. Leider hatten sich die Ringe auslassseitig in den Kolben eingearbeitet und zu hohem axialen Ringspiel geführt. Wie sich so ein Motor anhört weiß man dann schon (rasselrassel). Ein gebrauchter Megu-Kolben war noch im Bestand. Dazu gab's neue Ringe, denn : die Teile waren da!
Neue Simmeringe wurden eingeschlagen und das war's auch mit dem Motor. Kupplung, Schaltmechanismus, Pimärtrieb, alles ohne sichtbare Schäden und in voller Funktion. Deckel drauf und fertig, natürlich wieder nach üblichem Ritual: putzen, putzen, putzen.
Tag 5: Vorderbau
Die Vorderrad-Schwinge war bei näherem hinsehen ganz gut in Schuss. Das untere Lenkungslager war allerdings hinüber. Mangels Schmierung hatten sich die Kugeln in die Lagerschalen eingearbeitet.
Der Schwingenträger transportierte wohl halb Brandenburg in seinem Innern. Die Menge an Sand, die dort herausfiel war jedenfalls sehr erstaunlich. Eine entscheidende Gewichtsoptimierung. Ernstahft verrostet war allerdings nichts, also blieb es bei kosmetischer Behandlung.
Das vordere Schutzblech kam mit ein paar kleineren Beulen davon, die man mit beherzten Hammerschlägen weitgehend zum Rückzug bewegen konnte. Das dicke Blech zeigt sich hier sehr geduldig. Die Gewissensfrage zu diesem Zeitpunkt: Originallack lassen oder nicht? Während Schutzblech und Frontmaske eigentlich ganz gut aussahen, waren vor allem das Beinschild mehr rostbraun als biberbraun. Der Tunnel war ohnehin gelb, also: neuer Lack. Das Schutzblech bekam noch etwas Spachtel und konnte nach dem Schleifen gleich mitgrundiert werden.
Den Stoßdämpfern fehlte es auch lediglich einer kosmetischen Behandlung. Diese waren übrigens hydraulisch und nicht wie bei der KR51/N serienmäßig der Fall primitive Reibungsdämpfer. Gut so!
Das vordere Schutzblech kam mit ein paar kleineren Beulen davon, die man mit beherzten Hammerschlägen weitgehend zum Rückzug bewegen konnte. Das dicke Blech zeigt sich hier sehr geduldig. Die Gewissensfrage zu diesem Zeitpunkt: Originallack lassen oder nicht? Während Schutzblech und Frontmaske eigentlich ganz gut aussahen, waren vor allem das Beinschild mehr rostbraun als biberbraun. Der Tunnel war ohnehin gelb, also: neuer Lack. Das Schutzblech bekam noch etwas Spachtel und konnte nach dem Schleifen gleich mitgrundiert werden.
Den Stoßdämpfern fehlte es auch lediglich einer kosmetischen Behandlung. Diese waren übrigens hydraulisch und nicht wie bei der KR51/N serienmäßig der Fall primitive Reibungsdämpfer. Gut so!
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