So langsam wird die Technik wieder komplett. Die Grundplatte hatte wohl erst kürzlich einen neuen Unterbrecher bekommen und daher blieb es bei Zündung einstellen. Kerze und Kerzenstecker waren auch relativ jung und von Bosch. Da hat wohl jemand versucht, das schlechte Anspringen zu kurieren. Eigentlich ein guter Ansatz. Der Grund lag wahrscheinlich ein paar Zentimeter weiter oben: aus der Zündspule kamen aus dem Zündkabelanschluss ein häuflein Rost und Grünspan - so gibt das nix. immerhin: die Zündspule war rettbar, ein paar Millimeter Anschlussstift hat der Gilb noch übrig gelassen.
Der Vergaser zeigte Spuren von Gewalteinwirkung: Schwimmer ohne Anschlag nach oben und unten, Leerlaufeinstellschraube und Düsennadel verbogen. Das ganze also zerlegen, reinigen, auswechseln, einstellen. Vom Original-Benzinhahn war auch nicht mehr viel übrig. Allerdings gibt es hier ja alle Einzelteile als Ersatzteil.
Nach dieser wohltuenden feinmechanischen Pause vom Drahtbürsten und Putzlappen-Einsatz werden noch Entscheidungen getroffen: die Schwalbe wird rot! Dazu wird probehalber schon mal eine Schicht auf den Kotflügel gesprüht. Sieht gut aus.
Diese Seite ist das Kompendium des Mopedwahnsinns. Das Simmileaks für Fahrzeuge aus Suhl. Für diejenigen, die bei Schwalben nicht an Fussball denken.
Tag 6: Motor
Der Zylinder zeigte sich riefenfrei und war auch noch ein Zylinder und kein einschaliger Hyperboloid. Der Kolben war vom Durchmesser her auch noch gut. Leider hatten sich die Ringe auslassseitig in den Kolben eingearbeitet und zu hohem axialen Ringspiel geführt. Wie sich so ein Motor anhört weiß man dann schon (rasselrassel). Ein gebrauchter Megu-Kolben war noch im Bestand. Dazu gab's neue Ringe, denn : die Teile waren da!
Neue Simmeringe wurden eingeschlagen und das war's auch mit dem Motor. Kupplung, Schaltmechanismus, Pimärtrieb, alles ohne sichtbare Schäden und in voller Funktion. Deckel drauf und fertig, natürlich wieder nach üblichem Ritual: putzen, putzen, putzen.
Tag 5: Vorderbau
Die Vorderrad-Schwinge war bei näherem hinsehen ganz gut in Schuss. Das untere Lenkungslager war allerdings hinüber. Mangels Schmierung hatten sich die Kugeln in die Lagerschalen eingearbeitet.
Der Schwingenträger transportierte wohl halb Brandenburg in seinem Innern. Die Menge an Sand, die dort herausfiel war jedenfalls sehr erstaunlich. Eine entscheidende Gewichtsoptimierung. Ernstahft verrostet war allerdings nichts, also blieb es bei kosmetischer Behandlung.
Das vordere Schutzblech kam mit ein paar kleineren Beulen davon, die man mit beherzten Hammerschlägen weitgehend zum Rückzug bewegen konnte. Das dicke Blech zeigt sich hier sehr geduldig. Die Gewissensfrage zu diesem Zeitpunkt: Originallack lassen oder nicht? Während Schutzblech und Frontmaske eigentlich ganz gut aussahen, waren vor allem das Beinschild mehr rostbraun als biberbraun. Der Tunnel war ohnehin gelb, also: neuer Lack. Das Schutzblech bekam noch etwas Spachtel und konnte nach dem Schleifen gleich mitgrundiert werden.
Den Stoßdämpfern fehlte es auch lediglich einer kosmetischen Behandlung. Diese waren übrigens hydraulisch und nicht wie bei der KR51/N serienmäßig der Fall primitive Reibungsdämpfer. Gut so!
Das vordere Schutzblech kam mit ein paar kleineren Beulen davon, die man mit beherzten Hammerschlägen weitgehend zum Rückzug bewegen konnte. Das dicke Blech zeigt sich hier sehr geduldig. Die Gewissensfrage zu diesem Zeitpunkt: Originallack lassen oder nicht? Während Schutzblech und Frontmaske eigentlich ganz gut aussahen, waren vor allem das Beinschild mehr rostbraun als biberbraun. Der Tunnel war ohnehin gelb, also: neuer Lack. Das Schutzblech bekam noch etwas Spachtel und konnte nach dem Schleifen gleich mitgrundiert werden.
Den Stoßdämpfern fehlte es auch lediglich einer kosmetischen Behandlung. Diese waren übrigens hydraulisch und nicht wie bei der KR51/N serienmäßig der Fall primitive Reibungsdämpfer. Gut so!
Tag 4: Tank
Also: der Riss muss zu, aber wie? Die Lösung heißt: löten. In dem Fall Weichlöten mit Karosseriezinn. Hartlöten geht wohl auch, aber Verzinnungspaste und Karosserielot waren meine Wahl. Am Ende ist der Tank nicht nur wieder schön, sondern auch dicht. Bei korrekter Montage sollte er das jetzt auch bleiben.
Tag 3: Räder
Ein Rad hat 36 Speichen. Vorderseite, Rückseite, obere Hälfte, untere Hälfte. Macht bei zwei Rädern 288 mal putzen. Plus Nabe. Plus Felge. Scheiß Arbeit. Aber am Ende doch mit lohnendem Ergebnis.
Bewährt haben sich die guten Ako Pads (Stahlwolle mit Seife) und Drahtbürsten für die verschiedensten Angriffswinkel. Alles andere ist zu soft und hat wenig Effekt.
Die Bremstrommeln bekommen eine Runde Schmirgelpapier.
Tag 2: Reinigen
Im Motor war noch eine halbe Tasse Öl. Wo ist es denn hin, das Öl? Unter der Grundplatte dafür: reichlich Öl. Das klingt nach Simmeringen.
Tag 1: Zerlegen
Als erstes darf man die Dame mal ausziehen. Und dann wird so lange geschraubt, bis man alleTeile begutachten, messen, prüfen kann. Was neu muss wird schön gelistet für die Ersatzteilbestellung. Darauf landet alles, was hoffnungslos vergammelt, unrettbar kaputt, falsch ist oder einfach auch fehlt. eigentlich geht das erstaunlich schnell. Dem Motor muss man ein wenig Zeit lassen, um sein Öl von sich zu geben. Ansonsten: keine Weigerung von Schrauben zu verzeichnen.
Was übrig bleibt ist das Skelett der Schwalbe mit Motor und Anbauteilen. Auf dem "OP-Tisch" lässt sich daran gut schrauben.
Auffallend war der ganze schwarze Ölschmodder, der auf dem ganzen Gerät verteilt war. da hilt nur eins: sauber machen.
Schwalbe Projekt
Diese "hübsche" Schwalbe fiel mir vor Weihnachten in die Hände. Vernachlässigt, vergammelt und seit drei Jahren nicht bewegt. Es handelte sich um eine KR51/2 N, also eine Dreigang-Schwalbe mit "neuem" Motor Typ M531. Der "Kickstarter geht nicht" hieß es. Was der Vorbesitzer meinte: man kann sie nicht mehr antreten. Sonst war alles dran inklusive Beulen, Kratzern und viel Rost. Frage: bekommt man die "auf die Schnelle" wieder hin? Eine Simson-Schrauber-Challenge!
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